freiäugig

Kultur mit allen Sinnen – SEHEN

18. August 2019

Susanne Hille mit der Gesang-Performance „FREIÄUGIG“

Finissage: Peter von Malotki (1943 – 2016) Retrospektive

Der Skulpturengarten ist geöffnet mit Werken von Nina Koch, Ubbo Enninga, Jems Robert KokoBi, Catalin Badarau, Axel Kreiser, Bernhard Kucken, Dirk Gottfried und Franz Küsters. 

galerie#23 //Doris Stevermüer//Frohnstraße 3 // 42555 Velbert-Langenberg Tel.: 02052/9258363 + 02052/4758 

www.galerie-23.de

 

ich mache den Mund auf und singe, was ich sehe, singe, was ich erblicke. Ich singe freiäugig.

Sieh an: Ich schau Dir in die Augen

Mozart tut es. Händel auch. Schubert kuckt einfach. Puccini glotzt fast. Damien Rice, Hubert Kah und Goethe sowieso. Lisa Fitz und John Rutter schauen auch vorbei, kurz. Jaques, Ivo und Pete lassen sich ebenfalls blicken, auch nicht lang. Ach, kuck: der Herr Claudius, Matthias! Und dann noch Brecht. Natürlich. Für einen Augenblick. Und zum Schluss werden Eure Ohren Augen machen. Kuckstu

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts, was Sie nicht schon einmal irgendwo und irgendwie gesehen oder gehört hätten. Aber ich hier sehe was, was Du nicht siehst, weil ́s nicht so irre lustig ist

Denn, wenn Ihr Eure Augen nicht gebraucht, um zu sehen, werdet Ihr sie brauchen, um zu weinen 

Die Wahrheit geht uns aus dem Weg, die Metros sind voll von Ertrinkenden

Sieh wenigstens einen weinenden Freund an!
Sieh’ mich, fühle mich, berühre mich, heile mich

Keiner mag ihn hören, keiner sieht ihn an 

Oder doch

Entschuldige, dass ich so starre, ich kann meine Augen einfach nicht von Dir abwenden

Wie doch dem starren Forscherauge die Natur ihr Antlitz nach und nach enthüllet: Früchte, Blumen, Sonnenschein, Regen, Bäume, Berge, Flüsse und Felder, der Himmel, der Sternenhimmel, oh oh

Und der Mond 

Er ist zwar nur halb zu sehen. Und ist doch rund und schön!
Aber so sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn 

Aber meine Seele, die hört im Sehen. Deshalb, mach die Augen auf

Und sieh, wie sie betrügen, hör, wie sie belügen, die Verbrecher gegen Menschenrecht; doch im Deutschen wurzelt tief der Knecht 

Eines Tages werden wir sehen, einsehen. Siehst Du, die einen sind nämlich im Dunkeln und die andern sind im Licht.
Man sieht nur die im Lichte. Die im Dunkeln sieht man nicht